Ein Blick nach draußen sagt doch schon alles: Es ist weiß. Oder grau. Bestenfalls hängen noch zwei oder drei verkümmerte Blätter an den dürren Zweigen eines Baumes. Der Winter hat uns wieder einmal im Griff und beglückt uns mit nahezu arktischen Temperaturen. Kein Wunder, dass man sich jetzt schon über einen Thermometerstand von Plus Minus Null Grad freut.

Was liegt also an diesen kühlen Tagen näher, als einen kleinen Blick in das Fotoalbum zu werfen. Natürlich bleibt man da bei Sonne, Strand, Meer und jeder Menge Haut kleben. Glückliche Menschenstrahlen strahlen mich aus dem Monitor an. Glücklich, weil sie so gar nicht vermummt auf den Bildern erscheinen. Ein Schal wäre auch mehr als deplatziert am Sandstrand – oder im Meer oder bei einem Candlelight-Dinner mit der Liebsten, weil man sich ja gewissermaßen in Shorts und Flip-Flops gegenübersitzt. Ach, wie schön war die Zeit…

Nein, ich mag den Winter nicht. Er ist kalt und lebensfeindlich und die Leute, die ihn vorgeben zu mögen, machen das nur, um mich zu ärgern. Oder weil sie irgendeinem umweltfeindlichen Schneesport frönen müssen und sich deshalb alle zwei Jahre komplett neu einkleiden. Ich möchte mich gar nicht mehr einkleiden. Ich möchte am liebsten meine Kleidung loswerden. Naja, nicht alles, aber doch das, was ich bei über 16 Grad durchschnittlicher Jahrestemperatur eben nicht benötige. Hier in Deutschland schaffen wir ja noch nicht einmal die 10 Grad Grenze. Das ist schon sehr bitter. IM JAHR WOHLGEMERKT!

Immerhin wird es mir warm ums Herz, wenn ich die Bildchen anschaue. Oder alternativ, wenn ich die Heizung auf Anschlag raufdrehe. Das tut gut. Und da erinnere ich mich dann auch fast gar nicht mehr, dass dieses Schild auf dem Foto mitten auf dem Berg aufgenommen wurde. Da war erst mal weit und breit kein einziger Strand, kein Sand und auch kein Meer in Sicht. Nur Häuser und grünes Tropengeflecht. Ein kleiner Fußmarsch von knappen 15 Minuten bergab, dann wäre man am Strand, sagte man mir. Bei einer gefühlten Temperatur von 30 Grad war mir der Aufwand dann doch zu hoch. Man braucht also den Strand und das Meer gar nicht in unmittelbarer Reichweite zu haben. Es reicht bisweilen schon, wenn weiß, dass man es in kurzer Zeit schaffen könnte. Ich glaube, ich lass mir erst einmal ein Schild drucken und hänge es über meinen Schreibtisch…